Sterben im Mittelmeer und Lagerhaft als Normalität?
Veranstaltung über eine mörderische Flüchtlingspolitik und zivilgesellschaftliche Kämpfe für Menschenrechte.
Freitag, 11. Oktober 2019 um 19.30 Uhr in der Fürther Innenstadtbibliothek, Friedrichstraße 6 A
Auch diesem Sommer gingen wieder die mittlerweile gewohnten Bilder um die Welt: Hunderte Flüchtlinge ertrinken im Mittelmeer oder müssen tagelang auf den Booten privater Seenotrettungs-organisationen ausharren bis in Europa an Land gehen dürfen. Für diejenigen die den Weg über das Mittelmeer überleben, heißt es oftmals monate- oder jahrelanges ausharren in Flüchtlingslagern, Arbeitsverbote und am Ende oftmals Abschiebung.
Wir wollen uns an diesem Abend mit dem Seenotretter CLAUS-PETER REISCH und der Soziologin und Menschenrechtsaktivistin AINO KORVENSYRJÄ mit der deutschen und europäischen Flüchtlingspolitik auseinander setzten und uns ein Bild ihres zivilgesellschaftlichen Engagements machen
CLAUS-PETER REISCH rettete in den vergangenen Jahren hunderte Menschenaus Seenot. Der gelernte Kfz-Mechatroniker ist seit 2017 als Kapitän für die private Seenotrettungs-organisation Mission Lifeline tätig. Reisch wurde aufgrund seines humanitären Einsatzes in Malta zu einer Geldstrafe verurteilt. Zuletzt harrte er als Kapitän der Eleonore tagelang mit über 100 geretteten Menschen vor Italien aus, bevor er sich aufgrund der Notlagean Board dazu entschied den Hafen von Lampedusa anzulaufen. Dafür soll er ein Bußgeld von 300.000 € bezahlen.
AINO KORVENSYRJÄ ist eine aus Finnland stammende Soziologin und Menschenrechtsaktivistin. Seit 2017 begleitet sie zahlreiche Fälle von Polizei– und Security gewalt gegen Geflüchtete in bayerischen Abschiebelagern. Sie promoviert zum deutschen Abschieberegime und hat besonders mit westafrikanischen Bewohner*innen der Abschiebelagern geforscht.
„Die Veranstalter*innen behalten sich gem. § 6 VersG / Art. 10 BayVersG vorPersonen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, derrechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren.“