Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen – Vortrag und Ausstellung
Am 11.Juli wird das Urteil im NSU-Prozess gesprochen. Für die Opfer ist klar: Es sind noch zu viele Fragen offen. Das Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus zeigt deshalb in Fürth die Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen.“ vom 11.07. bis zum 25.07. am Helene-Lange-Gymnasium. Öffnungszeiten sind jeweils Montag bis Donnerstag von 15 bis 18 Uhr. Es gibt für Schulen die Möglichkeit von täglichen Führungen durch die Ausstellung mit Schülercoaches der Leopold Ullstein Realschule. Gefördert wird dies durch „Demokratie leben!“
Für die Veranstaltung NSU-Prozess: Noch zu viele Fragen offen am 17.07. pünktlich um 18:30 Uhr, ebenfalls am Helene-Lange-Gymnasium, konnten wir Mehmet O., einen Überlebenden des NSU-Bombenattentats, und Birgit Mair, die Ausstellungsmacherin, gewinnen.
Seit dem Frühjahr 2018 liegt die Ausstellung in aktualisierter Form vor. Sie setzt sich mit den Verbrechen des NSU in den Jahren 1999 bis 2011 sowie der gesellschaftlichen Aufarbeitung nach dem Auffliegen der neonazistischen Terrorgruppe im November 2011 auseinander.
Im ersten Teil werden die Biografien von Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Mehmet Turgut, Habil Kılıç, İsmail Yaşar, Mehmet Kubaşık, Theodoros Boulgarides, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter dargestellt. Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Nürnberg und Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden.
Der zweite Teil beleuchtet das Netzwerk des NSU. Verbindungen neonazistischer V-Leute verschiedener Verfassungsschutzbehörden mit den bisher Angeklagten werden skizziert. Analysiert werden auch die Gründe, warum die Mordserie lange nicht aufgedeckt wurde sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex. Zum Schluss kommen Angehörige der Ermordeten zu Wort. Eltern, Kinder und Witwen berichten von der Zeit vor und nach dem Auffliegen des NSU, kommentieren den zu Ende gehenden Münchner NSU-Prozess und unterziehen die bisherige Aufklärung einer kritischen Beurteilung.
Weitere Informationen finden Sie auf http://www.opfer-des-nsu.de
Neonazis und Rassisten sind gemäß dem BayVersG von der Veranstaltung ausgeschlossen.