Ehrung für Rudolf Benario und Ernst Goldmann
Am 12. April 1933, also genau vor 83 Jahren, wurden im KZ Dachau die beiden Fürther Kommunisten Dr. Rudolf Benario und Ernst Goldmann feige von den Nazis ermordet. Insgesamt wurden in Deutschland von 1933 bis 1945 allein 150.000 Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) verhaftet. Zwischen 25.000 und 30.000 wurden ermordet, hingerichtet oder sind an Misshandlungen in den Konzentrationslagern und Gefängnissen gestorben.
Bis heute wurde und wird der Widerstand aus der Arbeiterbewegung gegen die faschistischen Machthaber vielerorts gar nicht oder nur sehr eingeschränkt wahrgenommen. Wir dürfen aber nie vergessen, dass es gerade solche Menschen waren, die gemeinsam mit Gleichgesinnten schon vor 1933 gegen die Nazis kämpften, als die Generäle des 20. Juli noch gewissenhaft den Vernichtungskrieg im Osten planten und erst dann von Hitler abfielen, als Deutschlands militärische Niederlage besiegelt war.
Es waren gerade Menschen wie Benario und Goldmann, die unerbittlich vor Faschismus und Krieg warnten und sich für eine Gesellschaft frei von Ausbeutung und Unterdrückung einsetzten. Es waren gerade diese Menschen, die aufzeigten, wie und warum weite Teile der Industrie und des Kapitals die Nazis an die Macht brachten, auch hier in Franken.
Wir verstehen den Jahrestag der Ermordung von Dr. Rudolf Benario und Ernst Goldmann als Auftrag, sich nicht nur der 200 Fürther Frauen und Männer zu erinnern, die gegen die faschistische Barbarei gekämpft haben, sondern heute gegen alte und neue Nazis zu kämpfen, damit sich ein 1933 nicht noch einmal wiederholt.
Über diese mutigen Menschen schrieb der Gründer der Nürnberger Nachrichten, Josef E. Drexel 1976:
Die Kommunisten waren es aber auch, die in beiden Lagern in der allerschwersten Zeit meines Lebens mich nicht allein gelassen haben. Obgleich ich doch niemals ihr Genosse war. Sie verstanden mir Mut einzuflößen in Situationen, in denen mein Leben keinen Pfifferling mehr wert war … Und dies, obwohl schon die kleinste Geste in dieser Richtung ihnen selber das Leben kosten konnte … Das zu vergessen, wäre mir einfach unmöglich. Dort in den Schinderstätten der Tyrannis habe ich erfahren, dass es immer und zu allen Zeiten eine Bruderschaft von Menschen gegeben hat, denen es auferlegt ist, das undankbare Geschäft der Caritas zu betreiben und die kostbare Fackel der Hoffnung durch das Dunkel der Zeit zu retten.
Wir treffen uns am Dienstag, 12. April 2016 um 18:00 Uhr an den drei Birken an der Uferpromenade in Fürth.
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