Gedenken an die ermordeten Sinti und Roma
Freitag, 2. August 2019 um 17 Uhr Würzburger Str. / Friedrich – Ebert Straße (U-Bahn Klinikum Fürth)
Die Nationalsozialisten verschleppten 1943/44 23.000 Sinti und Roma aus elf Ländern Europas in das KZ Auschwitz. Nahezu alle fanden dort den Tod. Insgesamt fielen dem Genozid an den Sinti und Roma im NS bis zu 500.000 Menschen zum Opfer. Am 2. August 1944 wurden die in Auschwitz verbliebenen 2.900 Sinti und Roma ermordet. Ein vorangegangener Versuch, 6.000 Sinti und Roma in die Gaskammern zu bringen, scheiterte im Mai 1944 an dem Widerstand der Häftlinge. In den folgenden Wochen wurden 3.000 der an dem Aufstand beteiligten Häftlinge zur Sklavenarbeit in andere Konzentrationslager verschleppt. Zurück in Auschwitz blieben circa 4200 Sinti und Roma, überwiegend Kinder, deren Mütter und alte Menschen. Die SS brachte sie am 2. August in die Gaskammern. Georg, Ernst, Anna, Otto, Georg Junior, Ludwig, Johann und Theresa Mettbach wurden als Sinti und Roma aus Fürth nach Auschwitz deportiert und ermordet. Nur Ernst Mettbach überlebte aus der Fürther Familie das Vernichtungslager. Anlässlich dieses 75. Jahrestages ruft das Fürther Bündnis gegen Rechts gegenüber dem ehemaligen Wohnort der Familie Mettbach zu einem öffentlichen Gedenken auf. Die Vernichtung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus ist im öffentlichen Bewusstsein kaum präsent und auch heute sind die Vorurteile gegen Sinti und Roma wieder nahezu allgegenwärtig, mit der Kundgebung wollen wir ein deutliches Zeichen gegen Antiziganismus und Rassismus setzen.
Reden:
Serenada Schneeberger, Verband Deutscher Sinti und Roma Bayern Markus Braun, Bürgermeister Stadt Fürth Niklas Haupt, Bündnis gegen Rechts